Seit gut 20 Jahren kämpfen wir vergeblich gegen die Zerstörung unserer Heimat Neuwiddersberg, mitten im Naherholungsgebiet München des Landkreises Starnberg.
Seitdem wird die einstige Waldsiedlung entwaldet und mit kontinuierlichen Vollversiegelungen des steilen Hanges zu einer bedrohten und belastenden Wohngegend. Besonders für die alteingesessenen Anwohner.
Aktuell werden erste Schritte unternommen, die das Potenzial mitbringen, das Landschaftsschutzgebiet im umliegenden Außenbereich weiter aufzuweichen und langfristig das gesamte Gebiet in Bauland umzuwandeln. mehr
Mit der vorletzten Baustelle im Seemoosweg 6 war für uns der Moment gekommen, die unerträgliche Entwicklung in dem besonderen und besonders sensiblen Fleckchen mitten im Landschaftsschutzgebiet über dem östlichen Pilsenseeufer öffentlich zu machen.
Die Pilsenseestraße, einzige Straße durch Neuwiddersberg, ist lediglich 800 Meter lang, sehr kurvig, zumeist einspurig und besitzt nur an den beiden Enden eine Zu- bzw. Abfahrt.
Die äußerst gefährliche Einfahrt in die Seefelder Straße unten (Staatsstraße, Video) und die Einfahrt in die Dorfstraße von Widdersberg am oberen Ende.
Das bedeutet, die Anwohner können den Berg nicht verlassen oder erreicht werden, wenn beide Richtungen blockiert sind!
Anstatt endlich für Umweltschutz und Entlastung der Anwohner zu sorgen, genehmigen die Behörden immer mehr und immer größere Bauprojekt. Es mussten bereits hunderte alte Bäume kompletter Versiegelung weichen.
Der Hang wird für maximale Bebauung abgegraben und die Verkehrsbelastung ist, vor allem aufgrund der fast durchgängigen Bauaktivitäten seit bald zwei Jahrzehnten, unzumutbar für die Anwohner geworden.
In den letzten 20 Jahren hat sich an dem kurzen, steilen Hang mit einer engen und extrem kurvigen Straße ohne nennenswerte Wende- oder Haltemöglichkeiten das Aufkommen der ansässigen PKWs durch Bauaktivität um mehr als 50 Stück erhöht.
Dazu kommt die wachsende Zahl der Besucher, Handwerker, etc.
Man sorgt sich angesichts des zunehmenden Extremwetters, besonders seit den Ereignissen im August 2017, sehr über die langfristige Sicherheit der Hangsiedlung.
Wer ist verantwortlich?
Allen voran die Bauspekulanten
Maximale Bebauung für eine minimale Anzahl an Bewohnern.
Wie so oft steht Maßlosigkeit vor Rücksicht auf die Umgebung, Nachbarn oder gar Naturschutz.
Maximaler Gewinn für einzelne Spekulanten, die hier nicht wohnen werden und denen die Konsequenzen ihres rücksichtslosen Handelns vor Ort egal sein kann.
Die Grundbesitzer (Erben)
Wie sich mit wenigen Ausnahmen in Neuwiddersberg zeigt, sind die verkauf-bereiten Grundstückseigentümer ebenso nur am maximalen Gewinn interessiert. Es spielt auch für sie meist keine Rolle, was mit ihrem Grundstück nach dem Verkauf passiert. Hauptsache, man holt schnell das Maximum heraus.
Nachvollziehbar?
Wenn es um rund 100 Buchen geht, viele davon ein Jahrhundert alt, zu Baubeginn noch unter Baumschutz, die auf einen Schlag gerodet werden?
Bäume auf den benachbarten Grundstücken sterben, weil ohne Erbarmen Verbundbäume auf den Grundstücksgrenzen gefällt werden, um jeden Zentimeter »einzuebnen«?
Alteingesessene, die ihr ganzes Geld und ihre Energie über Jahrzehnte in den Erwerb und Erhalt ihres Zuhauses investiert haben und nun vor der Gier fremder Menschen und der Tatenlosigkeit der Politik kapitulieren müssen. Innerhalb von wenigen Stunden ihr Umfeld von einem Idyll in einen Alptraum mutiert sehen? Ihre Immobilie massiv an Wert verlieren.
Gerecht ist das nicht.
Seemoosweg 6 a+b,
seit 2023 vorletzte Vollversiegelung, 2017 – bis Ende 2019
100 Prozent abgeholzt, Abtragung, Totalversiegelung
Für zwei dieser »Wunschhäuser«ohne Mindestabstand zueinander in dem kleinen, verwachsenen, bislang dezent, zweistöckig und ausschließlich mit Giebeldach-Häusern bebauten Seemoosweg. In einer einspurigen Schotter-Sackgasse ohne öffentliche Wende- und Haltemöglichkeiten. Inzwischen wurde das ursprünglich einzelne Flurstück, wodurch diese enge Bebauung möglich war, in zwei Flurnummern geteilt.
Seemoosweg 8a und b und 10,
Aktuelle Baustelle, Herbst 2018 – bis heute
100 Prozent abgeholzt, inklusive Eiche, Hangausgrabung, Totalversiegelung
Wer so denkt, ist Teil des Problems. Er lässt die Gier über gesunden Menschenverstand und Empathie siegen.
Die Bauherren,
die nichts Böses ahnend auf schöne falsche Skizzen hereinfallen, die Verantwortung den Bauträgern überlassen und keine Ahnung haben, was ihre Investition in dieser Form anrichtet und sich letztlich auch gar nicht dafür interessieren.
Sie lassen ihre »schönen neuen Häuser« auf 100 Jahre gewachsene, platt gemachte Natur setzten. Ihre zukünftigen Nachbarn haben ihrerseits bereits über viele Jahre sehr viel investiert, um genau dort im Grünen zu leben. Nicht nur Geld, sondern auch Arbeit.
Nicht homogene, riesige Einfamilienhäuser ohne Garten, die in Art und Rücksichtslosigkeit kaum zu toppen sind. Ohne einen Funken darüber nachzudenken, was es für ihr Umfeld, letztlich auch für sie selbst bedeutet.
Sie werden den Kindern in den Natur schattigen Nachbargärten, in die sie von ihren Trabanten Einsicht nehmen können, beim Tollen zuschauen, während sich der eigene Nachwuchs, wenn vorhanden, unter dem heißen Kunststoff-Sonnendach auf der schicken Terrasse Holzspreißel einfängt. Auf Steinfliesen die Füße verbrennt.
Besonders erschütternd ist es, wenn Einheimische oder Zugezogene selber spekulativ kaufen, alles roden, abgraben, maximal bebauen und verkaufen bzw. vermieten.
In der Pilsenseestraße, prekär, weil starke Hanglage und vormals mit 16 hohen Bäumen, sechs davon unter Baumschutz, wurde ohne vorherige Sichtung von einer Unternehmerin aus dem Kreis billigst ersteigert. Das Häuschen der vormaligen Bewohner, ein älteres Ehepaar, verschwand einstöckig zwischen den alten Buchen, Fichten und Kiefern.
Pilsenseestraße 17, 2013 bis 2016
100 Prozent abgeholzt, Abtragung, Totalversiegelung (hier wurde die Regel, maximal 2 Stockwerke und Giebeldach, die bis dahin galt schon aufgeweicht.)
Alle Bäume wurden im Mai 2012 (Schonzeit) abgeholzt – auch die sechs alten Riesen, die von der zuständigen Baumschutzbeauftragten als schützenswert eingestuft worden waren. Der Hang wurde komplett abgegraben und mit ihm alles, was in dem kleinen Biotop kreuchte und fleuchte.
Stattdessen maximale Bebauung ohne Baum oder nennenswerte Grünfläche. Ein riesiges Doppelhaus mit umliegender Totalversiegelung.
Ziemlich kurz darauf begann die riesige Baustelle um die Pilsenseestraße 23. Türöffner für die langfristig zu erwartende Totalversiegelung der Waldsiedlung. Eine alte Villa und alle Bäume mussten, trotz geltender Baumschutzverordnung, vier sehr großen Einfamilienhäusern weichen. Das Grundstück wurde abgegraben, maximal bebaut und voll versiegelt.
Die Neubauten mussten sich gar nicht mehr an die „Zwei Stockwerke mit Giebeldach“ Regel halten.
Ende 2018 begann das Unheil in der einspurigen Schotter-Sackgasse, dem Seemoosweg 6, schräg unterhalb.
Wie beschrieben: Kahlschlag, dort, wo seit 100 Jahren – wahrscheinlich länger – ein Buchenwäldchen mit rund 100 gesunden Buchen stand. Nun prangen fünf übermächtige, dreistöckige Flachbauten an selber Stelle.
Entgegen aller umliegenden zweistöckigen, in natürlich gewachsener Vegetation eingefügten Häuser mit Giebeldächern, ragt dieses Betonassembler ohne Charme und Bescheidenheit über die Umgebung hinaus und schmerzt die Anwohner tief.
Von der Zerstörung, welche die, an dieser Stelle irrational großen Baufahrzeuge mit ihren Abgasen und dem Lärm hinterlassen, der nun Jahre lang auf engster Nähe und von allen Seiten die Bewohner tyrannisiert, wollen wir hier noch gar nicht anfangen.
Auch wenn sich alle Häuser, die zwischen der Baustelle und der Pilsenseestraße stehen, praktisch mitten in den Bauaktivitäten befinden, da Betonmischer und Co locker auch mal eineinhalb Stunden am Stück die Pilsenseestraße entlang ihre Maschinen laufen lassen.
Grundsätzlich ist auf den Baugrundstücken mit Maximalbebauungen kein ausreichender Platz für deren Fahrzeuge und Material. Auf den umliegenden „Straßen“ noch weniger.
Somit leiden alle Anwohner am Berg darunter.
Totalversiegelung statt Bäume, Bauterror und Naturzerstörung und ständige Verkehrsbehinderung, ausschließlich zur Bereicherung einzelner Spekulanten, die dort nie gelebt haben und auch nicht dort leben werden.
Das Landratsamt Starnberg,
das sich, trotz vielfachem Einspruch der Bürger, sogar regelmäßig über die seltenen Ablehnungen der zuständigen Gemeinde Herrsching und über die Einwände der Umweltbehörde hinwegsetzt und mit seinen Entscheidungen der Entwicklung immer mehr Vorschub leistet. Aktuell sogar auf die Schnelle Außenbereiche in Innenbereiche umwandelt, um diesem Treiben nun auch noch das umliegende Landschaftsschutzgebiet zu opfern.
Im »besten« Fall, weil es niemanden interessiert und man sich nicht mal die Mühe macht, ein reales Bild vor Ort zu gewinnen. Vielleicht, wollen wir nicht ganz Übles denken, weil sich die Zuständigen ausschließlich an den um läufigen Karten orientieren, in welchen die einspurige Straße und auch Schotterwege als »normale« Straßen angesehen werden können.
Möglicherweise, weil es den Leuten dort schlicht egal ist, was sie anrichten, Bürger und der Klimawandel nicht wichtig sind. Stressfreies Genehmigen bequemer ist, als Lösungen zu finden. Notfalls auch gegen Widerstände rücksichtsloser Bauträger.
Lieber ducken sich auch diese Beamten hinter ihren Paragrafen und Verfahren weg oder geben gar keine sinnigen Antworten, wenn man kritisch hinterfragt.
So hat, bei einem fehlendem Bebauungsplan, immer die Rücksichtslosigkeit auf Kosten der Anwohner und Umgebung Vorfahrt.
Man beruft sich dann auf die angegebenen 150 Meter Umkreis eines Baugrundstücks zur Festlegung, ob der neue Baukörper sich »eingefügt« oder nicht und es wird natürlich immer der größte Bau als Maßstab herangezogen. Man beruft sich immer auf vermeintliche Klagen zukünftiger Bauträger, sollte man sich nicht daran halten. So sorgte die erste gravierende Fehlbewilligung in der Pilsenseestraße 23, als aus Villa und Bäumen vier sehr große Einfamilienhäuser wurden, auch für die massive Überbauung im Seemoosweg, obwohl keines davon ist im Seemoosweg unterhalb sichtbar und keines davon ein durchgängiges Flachdach hat.
Wenn sich nichts ändert, bedeutet dieses Vorgehen für Neuwiddersberg langfristig die Totalversiegelung.
Was will man erwarten, wenn eine Behörde nicht mal die Überprüfung ihrer eigenen Verordnungen, wie Ersatzpflanzungen für weggeholzte Wälder durchführen.
Ob Unterbeschäftigung, Desinteresse oder mangelnde Kenntnis, es geht zulasten von Menschen und Natur.
Angesichts der jüngsten Entwicklung (siehe unten), den ersten geschützten Außenbereich mal eben zum Innenbereich zu erklären, damit ein Unternehmer auf dem entsprechenden Grundstück anstelle des Altbestands maximal neu bebauen kann, lässt nun endgültig den Eindruck entstehen, dass gewollt wird, dieses wertvolle Gebiet in Bauland umzuwandeln.
Man noch mehr Druck erzeugen wolle, um die Pilsenseestraße sanieren und ausbauen zu können. Ein Plan, der schon seit zwanzig Jahren in der Schublade liegt. Notfalls mit Enteignungen und der langfristigen Strategie, Neuwiddersberg über den geschützten Weinberg mit den Herrschinger Ausläufern baulich zu vereinen.
Auf Kosten des alten Waldes und der Sicherheit der Bewohner.
Die Gemeinde Herrsching,
die sich letztlich nicht für das kleine eingemeindete Widdersberg und noch weniger für das noch kleinere Neuwiddersberg interessiert. Außer wenn es um ihre Profilierung geht, wie bei dem Neubau des Gemeindehauses, das mindestens die Hälfte der Widdersberger gar nicht wollte.
Dafür dauerte es geschlagene drei Jahre, bis man auf die Forderung nach einem Bretterhäuschen für die Bushaltestelle zum Schutz der Schulkinder an der unteren Ortseinfahrt reagiert hat.
Und gar kein Interesse findet sie für die eigenen Richtlinien, die sie, aufgrund offizieller Gutachten zu der heiklen Situation in Neuwiddersberg, selber mal getroffen hatte.
Wie die Abstimmungsergebnisse im Bauausschuss regelmäßig belegen, bleibt die Ratshausbesetzung bis heute blind für die vormals eigenen Erkenntnisse und das Offensichtliche.
Auszüge Gutachten 1992.
Bemühung, eine vollständige Kopie von der Gemeinde zu erhalten, scheiterte, weil man es nicht finden kann.
Auch eine Methode, um unbequeme Tatsachen auszublenden.
All die Zeit wurde die bis Ende 2018 geltende Baumschutzverordnung nicht wirkungsvoll eingesetzt und Verstöße nicht geahndet. Ein Mittel, das jederzeit für angemessene und schonende Bebauung hätte sorgen können. Lieber wurde sie kurzerhand vom schwarz dominierten Gemeinderat und dem »Baurecht-vor-Baumschutz« Bürgermeister abgeschafft.
Ebenso erachten die Räte einen umfassenden Bebauungsplan als für nicht notwendig für dieses heikle Gebiet. Trotz wiederholter und offensichtlich begründeter Forderung der Neuwiddersberger.
Früher hat man die Anwohner hingehalten, es dauere und wäre teuer, heute sagt man, nachdem im Innenbereich praktisch alles, was noch nicht bebaut war, voll versiegelt hat, dass es sich nicht mehr ginge. Wegen der Klagen, die man von neuen Bauherren zu erwarten habe.
Dabei wäre er längst überfällig und dringend notwendig gewesen, noch bevor rücksichtslose Spekulanten das besondere Fleckchen für sich entdeckten und somit überhaupt Klagemöglichkeiten geschaffen wurden.
Die Frage steht im Raum, warum ein Bebauungsplan so anhaltend verweigert wird. Möglicherweise, weil ein solcher die vielen neuen Maximalbebauungen als weitere maximale Fehlentwicklung entlarven würde.
So wie es bereits in dem Gutachten schon vor dreißig Jahren deutlich benannt ist.
So ist gar nicht mehr nachvollziehbar, dass immer weiter das Gegenteil umgesetzt wird.
Wie vor rund drei Jahren, als der der einzige Teilbebauungsplan (abgesehen von dem Exklusiven für die Erweiterung des Seniorenheimes) für den unteren Abschnitt des Berges, mit der höchst gefährlichen Einfahrt in die Staatsstraße, auf Antrag einer ansässigen Maklerin, auch noch ersatzlos aufgehoben wurde.
Auch wird eine Beschränkung der Gewichtsklassen von Fahrzeugen auf der Pilsenseestraße nicht mal angedacht, ebenso ein probates Mittel, um den rücksichtslosen Bauspekulanten bei ihrer radikalen Umsetzung Grenzen zu setzen.
Sich hier auf die Müllabfuhr, Rettung etc. zu berufen, ist geradezu höhnisch, da ja gerade sie im Notfall gar nicht mehr durchkommen können.
Ein besonders trauriges Beispiel, neben den erschreckenden Ereignissen im August 2017, ereignete sich im Herbst 22, als ein Notfall-Patient vom hinteren Ende des Seemooswegs auf einer Trage zum Rettungswagen bis zur Pilsenseestraße getragen werden musste, weil der Weg von Baufahrzeugen komplett blockiert war. Er hat nicht überlebt. Ob der Vorfall am Ende ursächlich dafür war, ist uns nicht bekannt.
Es gibt für alles Ausnahmeregelungen und wenn nicht, schafft man sie. So wie man Landschaftsschutzgebiete offensichtlich einfach ausradieren kann.
Lieferanten etc. wissen ohnehin von den stressigen Bedingungen und fahren von sich aus nicht mit zu großen Fahrzeugen vor.
Aber alle Vorschläge und Bitten der Anwohner nach einem Bebauungsplan, nach einer Umwandlung der Durchfahrtsstraße zur Einbahn- oder Anliegerstraße, einer Sperrung für Schwertransporter, oder die Wiedereinführung der Baumschutzverordnung, diesmal auch mit Konsequenzen bei Verstoß, werden inzwischen seit Jahrzehnten ignoriert.
Maximale Bauanträge werden weiter ohne Gegenstimmen positiv entschieden, wie auch der aktuell beantragte im geschützten Außenbereich. Seltenst werden die Vollbebauungen vom Bauausschuss abgelehnt. Wenn aber doch, werden sie standardmäßig von Starnberg pro Gewinnmaximierung der Bauspekulanten »über« entschieden.
Nun sogar in dem Außenbereich und Landschaftsschutzgebiet, das am Ende des Seemooswegs beginnt.
Kurzerhand und stillschweigend gab es, laut Vertretung des Landrates, ein „Verfahren“, um das Grundstück zum Innenbereich zu erklären. Mit unübersehbarer Auswirkung, nicht nur visuell über den ganzen Pilsensee hinweg, sondern auch hinsichtlich der weiteren negativen Entwicklung an dem ohnehin über Gebühr geschundenen Berg.
Dieser alte Hof, vermutlich ein Schwarzbau aus der Nachkriegszeit, soll nun durch eine rund dreimal so große, mit zusätzlichem Stockwerk versehene Villa, Terrassen und Doppelgarage in dem eigentlich geschützten Außenbereich ersetzt werden.
Die Fernwirkung ist, wie bei den Neubauten im abgeholzten Seemoorweg enorm und verstößt alleine deswegen gegen das Landesentwicklungsprogramm.
Die so sang- und klanglose Umwandlung zum Innenbereich leistet Vorschub für immer mehr solcher Vorgänge in dem Gebiet, das noch nie eine ausreichende Infrastruktur für solch massive Neubebauung vorweisen konnte.
Es widerspricht geltendem Recht und ist eine eklatante Ungleichbehandlung gegenüber den Besitzern mit denselben Voraussetzungen rund einen knappen Kilometer Luftlinie entfernt, die aber, entsprechend der Rechtslage, nur den vorhandenen Altbestand sanieren durften.
Wieder ein sehr harter Schlag ins Gesicht der Anwohner.
Aber auf Protest und die erwartbare Fürsorge unserer Gemeinde Herrsching wartet man natürlich, entsprechend der Abstimmung im Bauausschuss, wie üblich vergeblich. Hier herrscht derselbe Geist wie in der Starnberger Baubehörde, was der Verkauf Gemeinde eigener „besonders schützenswerter“ Grundstücke, weil als sumpfige Krötenwiese, in dem Gutachten als „um den Amphibientunnel“ bezeichnetes Laichgebiet der Kröten aus dem dortigen Weiher bekannt, in Widdersberg deutlich zeigt. Es wurde zum Leidwesen der unzähligen Kröten bereits zur Hälfte versiegelt, die zweite Hälfte wird absehbar folgen.
Es scheint, als ginge es der Gemeinde Herrsching ebenso wie Starnberg nur um maximale Bebauung, nicht aber um ihre Bürger oder den Erhalt unserer Umwelt.
Mit unberechenbaren Folgen, wie der Sturm im August 2017 bereits gezeigt hat, als alleine im kleinen Neuwiddersberg mindestens drei große Bäume auf Häuser gestürzt waren. Die Pilsenseestraße war von den Bäumen und einfahrenden Autos vollkommen blockiert worden, da zu große Mengen Schotter aus dem geernteten Weinberg-Wald die darunter liegende Staatsstraße nach Herrsching verschüttet hatten.
Statt ein angemessenes Konzept zu entwickeln, will Herrsching die Pilsenseestraße ausbauen, was bislang vor allem daran scheitert, dass rund fünf Anlieger Grundstücksfläche abgeben müssten. Lange Prozesse und hohe Kosten, die auf die Gemeinde zukommen würden.
Die absolute Mehrheit der Anlieger will keinen Ausbau, da eine Verbreiterung und eine glatte Oberfläche die ohnehin sehr gefährliche Situation an der steilen, kurvigen und schmalen Straße nochmals verschärfen würde.
Eine ähnliche Situation in der Stampfgasse in Seefeld hatte zu 25 Jahren Prozess der Gemeinde gegen einige Grundstückseigentümer, Enteignungen und einer Straße geführt, die man an Wintertagen auch im geräumten Zustand zu Fuß kaum hinauf kommen kann, weil sie so glatt ist.
Verkehrsberuhigende Maßnahmen und ein Bürgersteig wären, laut Gemeinde, „aufgrund zu hoher Kosten“ nicht eingeplant.
Somit bleibt die aktuelle, natürlich entschleunigende Situation die sicherste und schonendste Lösung für Neuwiddersberg.
So kann es einfach nicht weiter gehen:
Es darf nicht sein, dass monetäre oder maximale Wohnraum Interessen Einzelner immer weiter über das allgemeine Wohl – die Natur, die Menschen und den Erhalt unserer Umwelt gestellt werden!
Baurecht ist kein Recht auf die Zerstörung unseres Lebensraums.