Kontinuierliche Abholzung der alten Buchen über nun bald zwei Jahrzehnte hinweg für neue Bebauung und zur kommerziellen Nutzung haben der Waldsiedlung-Neuwiddersberg den „Wald“ geraubt und gefährden die Anwohner und ihre Häuser.
Im August 2017 hat ein starker Sturm mit sehr viel Niederschlag den Rest erledigt. Die jungen, übrig gebliebenen Buchen sind abgebrochen wie Streichhölzer.
Die Seefelder Straße musste ab der Einfahrt Pilsenseestraße bis Herrsching gesperrt werden, da Unmengen Schotter von dem Jahre lang abgeholzten Hang auf die Staatsstraße gespült worden waren.
»Gewitzte« Autofahrer nahmen die Pilsenseestraße, um auszuweichen und dort stecken zu bleiben, weil die umgefallenen Bäume an der Hälfte des Hanges die Durchfahrt nach oben blockierten.
Auf der zumeist einspurigen Straße konnte man weder wenden noch fahren, weil bis zur unteren Ausfahrt Fahrzeuge aller Art die Fahrbahn komplett blockierten. Die Anwohner mussten, mit hohem Risiko für ihre eigene Unversehrtheit wegen des extremen Windes, jedes Auto einzeln rückwärts aus der Pilsenseestraße zur Seefelder Straße zurück lotsen, damit die Rettungsfahrzeuge durchkommen konnten. Die Polizei stellte letztlich Posten auf, damit ihre Sperrung in die Pilsenseestraße nicht immer wieder von Autofahrern geöffnet werden konnte.
Natürlich erkennen die meisten Fachleute in den Behörden keinen Zusammenhang zwischen der Rodung von mehr als hundert alten Buchen und den Sturmschäden und auch nicht mit dem abgespülten Schotter, der die Seefelder Straße unpassierbar gemacht hatte.
Dabei liegt es nahe und braucht keine allzu große Sachkenntnis, um zu begreifen, dass die nun verteilter stehenden dünnen Bäume den Stürmen härter ausgesetzt sind. Zudem entstehen Schneisen für die Boden schädlichen Maschinen, die heutzutage mit Fällungen einhergehen und die einfahrenden Winde werden durch diese noch befeuert.
Der Schaden war immens und die Anlieger sorgen sich inzwischen um die bald letzten alten Buchen und Eichen in ihren Gärten und die Folgen, die ein Umstürzen haben könnte.
Es kann nicht sein, dass Nachbarn durch den Raubbau durch Spekulanten und Waldbesitzer genötigt werden, ihre Bäume zu fällen, weil deren umseitiger Kahlschlag zu deren zu hoher Gefährdung führt.
Sturmschäden August 2017
Der „Untere -“ und teilweise der „Obere Weinberg“ wurden nach dem Sturm nahezu abgeholzt.
Es handelt sich um ein Landschaftsschutzgebiet.
BayernAtlas, Bayerisches Staatsministerium
der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat 2020 mehr dazu
Ein Kahlschlag, der Böses befürchten lässt.
Zumal Bemerkungen aus dem Bauamt Herrsching wie: „Da gibt’s noch jede Menge Bauland!“ nicht gerade für Beruhigung sorgen.
Die nahezu komplette Abholzung des rechten Seemoosweges sorgen für weitere Instabilität des gesamten Abschnittes. Nicht nur wegen der verbliebenen Bäume, sondern noch mehr wegen der Starkregenereignisse, die wir in Zukunft zu erwarten haben.
Solange das „Waldgesetzes für Bayern“ zulässt, die Bäume zur gewerblichen Nutzung zu schlagen, auch wenn es sich um gefährliche Hanglagen handelt und sich auch niemand um die vorgeschriebene Nachforstung kümmert, solange werden selbst geschützte Wälder dem Klimawandel und die Bewohner solcher sensiblen Regionen der Gefahr von Hangabrutschen ausgesetzt sein. Mehr dazu
Ganz allgemein ist wenig Nachforstung in den umliegenden geschädigten Wäldern sichtbar. Im Gegenteil: Rasenflächen wurden angelegt und so muss man leider davon ausgehen, dass auch das zuständige Forstamt wenig Interesse für den geschützten Hang über dem östlichen Pilsenseeufer hat. Trotz seiner weitreichenden Wirkung auf das gegenüber liegende Seeufer und obwohl es noch eine der wenigen naturbelassenen Ansichten im Naherholungsgebiet war, bis die extreme Bebauung das ihre getan hat. Ansicht
Das steht entgegen dem Landesentwicklungsprogramm und gegen den so wichtigen Klimaschutz.
In einem Schreiben auf unsere Frage, warum sich niemand um die Aufforstung kümmere, erklärte das zuständige Forstamt, dass es den großen Maschinen nicht möglich sei, die Flächen zu erreichen. Was angesichts der Tatsache, dass die Zufahrt zum drei Meter schmalen Seemoosweg weniger als die Hälfte beträgt und jede unzumutbare Größe Baufahrzeug sich dort bereits durchgeackert hat, um die Fertigbau-Trabanten dort aufzustellen.
Artikel Münchner Merkur
Die Belastung für die Anwohner durch den ständig steigende Verkehr und die seit Jahren andauernden massiven Bauaktivitäten kommt erschwerend hinzu.
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Misstrauen ist angebracht. Spätestens seit dem Skandal zum „Café Pilsensee“ 2001 in der Seefelder Straße, schräg gegenüber der Einfahrt in die Pilsenseestraße am Seeufer.
Jahrzehnte lang hatte die Eigentümerfamilie des Ufergrundstücks ein gut laufendes Strand Café in dem schützenswerten, eingepassten Gebäude betrieben.
Als sie die Gastronomie irgendwann verpachteten, gelang es keinem Betreiber mehr, den Betrieb rentabel am Laufen zu halten. Letztlich wurde das Anwesen zum Verkauf angeboten.
Stillschweigend leitete Herrsching ein Bauleitverfahren für das Gelände und den anschließenden, öffentlichen Badestrand ein.
Dieses wurde durch einen Antrag auf einen dreistöckigen Hotelkomplex mit 30 Meter Breite und Tiefgarage für 18 Zimmer anstelle des alten „Café Pilsensee“ ausgelöst.
Die Presse teilte im Juni 2001 mit, dass der Gemeinderat Herrsching den „Anbau- und Umbaumaßnahmen zur Erweiterung des Café Pilsensee“ mit nur vier Gegenstimmen zugestimmt hatte.
Tatsächlich handelte es sich um eine massive Neubebauung.
Es bildete sich sehr schnell eine Bürgerinitiative, die die vorzeitige Bürgerbeteiligung forderte.
Sie führte stichhaltige Argumente gegen die extreme Bebauung an der besonderen Stelle vor, wie die Unrentabilität eines Hotels in der »eingesperrten« Lage. Einige Jahre zuvor war die Pension direkt gegenüber in der Pilsenseestraße wegen Unrentabilität geschlossen und zu einem Altenheim umgewandelt worden. Und auch, dass solch eine massive Bebauung an dem exponierten Platz dem Landesentwicklungsplan widerspricht und die noch weitere Verschärfung der Verkehrssituation, die an dieser Einfahrt ohnehin hochgefährlich ist, gegen die Verfassung verstößt.
Das war das eine.
Spannend wurde es, als man herausfand, dass es die Antragssteller, ein vermeintliches Gastronomen-Paar aus Wien, gar nicht gab, sondern ein ein Planungsbüro aus Weßling hinter dem Antrag steckte.
Solche Entscheidungen gehen nicht nur gegen die staatlichen und die eigenen Festschreibungen, sondern schlicht gegen die Bewohner und die Region.
Wessen Interessen vertreten die Verantwortlichen also, wenn sie sich nicht einmal die Mühe machen, trotz Einladung der Anwohner, persönlich an den Ort zu gehen, über dessen Zukunft sie entscheiden und sich persönlich ein reales Bild zu machen?
Nachdem die Interessengemeinschaft ihre Argumente, 300 Unterschriften und die wahre Identität der Antragssteller der Gemeinde in Form einer Petition vorgelegt hatte, wurde der genehmigte Bauantrag sehr schnell zurückgezogen.
Die Initiatorin der Interessengemeinschaft bekam zu ihrer Überraschung einige Zeit später eine ziemlich fragwürdige E-Mail eines langjährigen CSU-Gemeinderates aus Herrsching, der sich über das Ergebnis deutlich beschwerte.
Dieser Gemeinderat war genau zu dieser Zeit für ein Jahr als Eigentümer des Cafés im Grundbuch eingetragen, wie sie sehr viel später erfuhr.
Kein Wunder, dass er wütend war. Seine Spekulation ging nicht auf.
Letztlich hat eine Familie das Grundstück erworben, die das Haus sehr behutsam saniert und die Natur nicht angerührt hat.
Die Geschichte sitzt so manch Neuwiddersberger tief in den Knochen. Es war alles andere als »rechtens«, was sich damals abspielte. Die Vertuschung hat allerdings so gut funktioniert, dass es für die Akteure keine Konsequenzen gab.
Auch in der, traditionell der CSU gewogenen, Lokal-Presse war über die wahren Umstände kein einziger Bericht zu finden gewesen.
Hier sei zudem erwähnt, nur um Herrschings grundsätzliche Haltung gegenüber Widdersberg und Neuwiddersberg noch mal deutlich aufzuzeigen:
Die Gemeinde unter Bürgermeister Schiller verkauft oder hat dort praktisch alle ihre eigenen, auch besonders schützenswerten, Liegenschaften verkauft, wie beispielsweise und besonders schmerzlich, die ökologisch überaus wertvolle »Krötenwiese«. Bewaldetes „Bauland“ am unteren Ortseingang von Widdersberg. Ein Sumpfgrundstück, bei dem das Grundwasser am Hang bei 1,20 Metern und am unteren Ende bei 80 Zentimetern auftritt. Mit einem Amphibientunnel, der als sicherer Durchgang für die vielzähligen Kröten diente, die sich im Frühjahr von dort auf den Weg zum gegenüber liegenden Weiher und wieder zurück machen.
Herrsching verkaufte und genehmigte dort gleichzeitig bislang 4 Doppelhäuser. Auch hier wurde komplett abgerodet. Die Hälfte ist inzwischen großflächig versiegelt und umzäunt. Noch nie gab es so viele zermatschte Kröten auf der Dorfstraße, wie seit der Fertigstellung dieser Neubauten, die auch nach rund drei Jahren immer noch den Eindruck machen, als seien sie nicht bewohnt.
Dieses Grundstück wurde in dem unauffindbaren, offiziellen Gutachten der Gemeinde 1992 sogar als „besonders schützenswert“ eingestuft.
Auch der restliche Hang in Widdersberg wird nun seine ursprüngliche, großzügig begrünte Bebauung gegen Vollversiegelung und Maximalbebauung eintauschen müssen. Ebenso gegen die vom Gemeinderat noch vor Bürgermeister Schillers Amtsantritt beschlossene Richtlinie, dass Neubauten sich in Widdersberg der vorhandenen Bebauung anpassen müssen.
Es scheint, als ginge es auch Herrsching nur noch um Gewinnerzielung und nicht mehr um seine Bürger oder gar die Umwelt.
Und es scheint, als wären vor allem die Neuwiddersberger dem zerstörerischen Treiben, das ausschließlich der Gier zuzuschreiben ist, hilflos ausgeliefert.
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Deshalb haben wir alle Fakten gesammelt, soweit sie uns bekannt sind und auf dieser Website zusammengetragen.
Neuwiddersberg ist ein besonders krasses Beispiel für das Desinteresse der Behörden, die Rücksichtlosigkeit von Bauhaien und die fehlende Bereitschaft, auch für heikle, nicht in Paragrafen gefasste Situationen, gute und nachhaltige Lösungen zu finden.
Es ist praktisch unmöglich, sich als einfacher Anwohner zu wehren.
Solange die Gemeinde das Baurecht zur maximalen Bebauung auslegt, anstatt ausgewogene, nachhaltige und sinnvolle Verdichtung zu befördern, indem sie Infrastruktur, Natur und Verträglichkeit gegen Nutzen und Beeinträchtigung vernünftig abwägen, solange wird diese rücksichtslose Zerstörung weitergehen.
Letztlich sind die Aussichten auf Erfolg, unsere Region vor immer weiterer Zerstörung zu schützen, praktisch bei null, solange vor allem die Gemeinden und Behörden kein Interesse daran haben. Die Gesetze nicht an die heutigen dramatischen Entwicklungen angepasst werden, um diesem Raubbau ein Ende zu setzen.
So bitten wir jeden, der sich nicht schweigend mit dieser Realität abfinden will, den Link „www.neuwiddersberg-hat-genug.de“ zu verbreiten und uns dabei zu helfen, eine große Öffentlichkeit zu erreichen. Es betrifft nicht nur das kleine Neuwiddersberg, sondern viele Ecken im schönen Fünfseenland und somit auch alle Münchner, die gerne in ihrer Freizeit ins Fünfseenland kommen.
Besonders die Medien möchten wir auf unsere Situation aufmerksam machen.
Nur öffentlicher Druck wird dafür sorgen, dass die Zuständigen endlich tätig werden und zumindest einen Bebauungsplan erstellen und das Baumschutzgesetz wieder in Kraft setzen und entsprechend Verstöße in Zukunft auch ahnden werden, statt immer weiter wegzusehen.
Außerdem möchten wir eine Plattform für alle Bewohner im Fünfseenland schaffen, die mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen haben.
Bitte meldet Euch! Wir freuen uns über jede konstruktive Mail.